Wir werden demnächst ein Haus besetzen, um einen Raum des Kampfes zu schaffen und uns ein Stück unseres Lebens zurück zu erobern.
Wir erhoffen uns von dieser Veröffentlichung im Vorhinein, dass alle, die sich in den hier formulierten Ideen wiedererkennen, eigene Initiativen entwickeln, Aktivitäten und Aktionen planen und die Kämpfe intensivieren.
Die widerrechtliche Aneignung, der bewusste Bruch mit einer Eigentumslogik, die die Grundlage des kapitalistischen Systems darstellt, ist für uns dabei zentral. Wir werden dabei auf gar keinen Fall mit den Eigentümer_innen und der Politik kooperieren und verhandeln. Wir werden keine Forderungen an den Staat stellen, da seine Aufgabe die Aufrechterhaltung dieser Ordnung ist, die wir ablehnen, weil wir selbstbestimmt leben wollen. Die Wiener Sozialdemokratie verwendet verschiedene Befriedungsstrategien um die sozialen Konflikte zu entschärfen. Oft wird nur die aktuelle Stadtentwicklung kritisiert, ohne den aktiven Bruch mit Staat und Kapital zu suchen. Daher vertiefen wir die sozialen Spannungen, wann immer es uns möglich ist.
Die Lebensbedingungen, die uns aufgezwungen werden, machen uns wütend. Alle Bereiche unseres Lebens werden der Logik von Profit und Autorität unterworfen. Überall sind wir mit Eigentümer_innen und Chef_innen konfrontiert, die von der Ausbeutung unseres Lebens profitieren.
So auch im Bereich des Wohnens. Was sie „Aufwertung“ nennen, bedeutet für Viele das genaue Gegenteil davon: steigende Mieten, Zwangsräumungen, Verdrängung, Zwang in die Obdachlosigkeit. Wir sind es leid, diesem Normalzustand länger zu zusehen, deswegen ergreifen wir die Initiative und bekämpfen diese Ordnung.
Wir werden einen Raum schaffen, der die Selbstorganisierung unserer Kämpfe ermöglicht. Daher stellen wir uns gegen jede Vereinnahmung durch politische Gruppen und Organisationen, sowie gegen die Verzerrungen durch Journalist_innen. Es soll ein lebendiger Ort des Zusammenkommens, des Austauschs und des Experimentierens mit verschiedenen Formen des Lebens und Kämpfens entstehen.
Wir wollen keinen Raum für den Konsum, sondern einen, der von aktiver Beteiligung und Eigeninitiative lebt. Daher ist es für uns auch wichtig mit Nachdruck zu betonen, dass es uns nicht darum geht, eine Party zu veranstalten und kein maßloser Alkoholkonsum erwünscht ist, dafür gibt es unserer Meinung nach genügend Räume.
Verbreitet diesen Aufruf auf euren Kanälen!
Wien am 20. März 2017
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Soon we are going to squat a house, to create a room of struggle and to reclaim a piece of our lifes. From this publication in advance we expect, that everyone who recognizes her*himself in the ideas as they are formulated here, developes her*his own initiatives, plan her*his own activities and actions and intensifies the struggles.
For us, the misappropriation, the conscious break with the logic of property, which is the base of the capitalist system, is central. There’s no way that we will cooperate or negotiate with owners or politicians. As we want to live selfdetermined, we will not place any demands to the state as its task is to keep this order, which we reject, alive. The social democracy of Vienna uses different strategies of pacification to defuse social conflicts. Often, only the current urban development is critizised, without having the intention of an active break with the state and capital. Therefore we deepen the social tensions whenever it is possible for us.
The conditions of life, which are forced on us, make us rageous. All areas of our lifes are submitted to the logic of profit and authority. Everywhere we are faced with owners and bosses who profit from the exploitation of our lifes.
Also in the scope of housing. What they call „upgrading“ means the complete opposite for many others: rising rents, forced eviction, displacement, compulsion into homelessness. We are fed up with this normality and don’t want to watch it any longer. Therefore we seize the initiative and fight this order.
We will create a room which enables the selforganisation of our struggles. And so we are against every absorption by political groups and oranisations, as well as against the distortion by journalists. A living place of coming together, of exchange and of experimenting should emerge. We don’t want a room of consume, but one that lives from active participation and initiative of one’s own. Therefore it’s also important for us to mention with emphasis, that we are not about to make a party and that we don’t want limitless consumption of alcohol there, cause in our opinion there’s enough room for this already existing.
Spread this call on your channels!
Vienna, 20 March 2017